In der aktuellen Sitzung des Bau- und Friedhofsausschusses unter Leitung des ersten Beigeordneten Frank Kohnle wurde ein Stimmungsbild über das Aussehen der künftigen Gehweg-Bepflasterung in der Weinstraße Nord erhoben. Die Verwaltung der Verbandsgemeinde hatte dazu die Steine (24x18x10) in vier Farbvarianten auf Musterpaletten in den Hof des Diffiné-Hauses liefern lassen, wo sie auch weiterhin bis zur Entscheidung des Gemeinderats für jeden zu begutachten sind.
Eine eindeutige Empfehlung wurde im Ausschuss nicht ausgesprochen, allerdings zeigte das Abstimmungsergebnis, dass eine Mehrheit wünscht, dass für die Pflasterung der Bushaltestellen eine andere Farbe als für die übrigen Bürgersteigflächen gewählt wird. Eine knappe Mehrheit (4:3) sprach sich – unter anderem aus Kostengründen – für eine graue Bepflasterung der Gehwege aus. Bei der Wahl von anderen Farbvarianten – angeboten hatte der Lieferant, die Betonwerk Pfennig GmbH, Lampertheim, auch Mischfarben (Herbstlaub, Buntsandstein oder Muschelkalk) – ist mit Mehrkosten von insgesamt 24.000 € zu rechnen. Einige der möglichen Entscheidungskriterien für die endgültige Farbwahl im Gemeinderat wurden im Ausschuss bereits angesprochen, so etwa die Farbstabilität bei Alterung, die Repräsentativität im Gesamtbild der Denkmalzone, die Optik bei Verschmutzung oder bei späterem Austausch einzelner Pflastersteine. Empfohlen wurde von der VG dazu der Besuch einer Musteranlage in Lampertheim (Küblinger Weg 10), wo die Bepflasterung unter realen Licht- und Witterungsbedingungen betrachtet werden kann.
Ein weiteres Thema im Ausschuss war der Umzug des Bauhofs von der Weisenheimer Straße, wo er dem geplanten Neubau der Schule weichen muss, auf die nicht mehr benötigte, derzeit brachliegende Friedhoferweiterungsfläche hinter dem Friedhofsgebäude. Der Ausschuss stimmte hier einstimmig für die Einreichung einer Bauvoranfrage. Nach aktuellem Stand gibt es eine Zusage eines privaten Anrainers, dass der neue Bauhof über diese Privatzufahrt auch mit größeren Fahrzeugen erreicht werden kann. Der Mittelweg im Friedhof müsse dann nicht genutzt werden. Auf dem Friedhof müsste für die Bauhofzufahrt nur ein Grab verlegt werden – die betroffene Familie habe bereits ihre Zustimmung signalisiert. Auch Denkmal- und Naturschutz haben, so Bürgermeister Thomas Dhonau, in Vorgesprächen keine entscheidenden Bedenken geäußert.
Unter Anfragen und Mitteilungen, wurde von Ausschussmitglied Tina Bäter (FWG) darauf hingewiesen, dass immer wieder Kleinlaster von Lieferdiensten im historischen Torbogen zwischen Schulgasse und Jakobsstraße hängenbleiben und dabei nicht nur ihre Fahrzeuge beschädigen, sondern möglicherweise auch die Stabilität des Torbogens beeinträchtigen. Angeregt wurde daher neben einer Statik-Prüfung auch langfristig zu überlegen, wie verhindert werden kann, dass zu breite oder zu hohe Fahrzeuge die Durchfahrt nutzen.
Ausschussmitglied Robert Weiß (FWG) regte an, die Bauphase in der Weinstraße durch eine Kamera auf dem Kirchturm filmisch oder fotografisch begleiten zu lassen, um die Kirchheimer regelmäßig in kurzen Bildsequenzen über den Fortgang der Baumaßnahmen zu informieren. Technisch könnte das ähnlich aussehen wie bei den zu touristischen Zwecken oder zur Wetterbeobachtung eingesetzten Webcams in Städten der Umgebung. Nach Informationen von Bürgermeister Thomas Dhonau lehne die IT-Abteilung der VG Leiningerland solche Kameras aus Datenschutzgründen ab, er wolle aber, auch weil er die Idee gut finde, den Sachverhalt nochmals prüfen lassen.
Eine Sorge der Bewohner der Mühlstraße brachte Ausschussmitglied Susanne Raaf (SPD) zu Gehör. So ist ab Beginn des Weinstraßenumbaus und den Kanalbaumaßnahmen in der Kleinkarlbacherstraße wegen einer genehmigten privaten Baumaßnahme, die zu einer Sperrung der Hintergasse bis voraussichtlich Mitte Oktober führt, keine reguläre Zufahrt möglich. Diese könne dann nur über den eigentlich für den PKW- und LKW-Verkehr gesperrten Wirtschaftsweg „Ober den Gärten“ erfolgen. Bürgermeister Dhonau sagte zu, sich für eine Ausnahmeerlaubnis bei der VG-Verwaltung einzusetzen. (Text: H. Schärges)