Nach Abschluss der Ausschreibung für die Sanierung der Ortsdurchfahrt hat Bürgermeister Thomas Dhonau, nachdem er vom Gemeinderat in der April-Sitzung dazu ermächtigt wurde, der Vergabe des Bauauftrags zugestimmt. Dhonau informierte den Gemeinderat, dass der Auftrag an die Firma Gerst & Juchem Asphaltbau GmbH in Edenkoben ging, die als einzige ein Angebot abgegeben hatte. Neun weitere Unternehmen, die sich für den Auftrag interessiert hatten, legten keine Angebote vor. Mit einem Gesamtauftragswert von 8,013 Mio. € ist das akzeptierte Angebot etwas günstiger als die vom Landesbetrieb Mobilität Speyer zunächst kalkulierten 8,2 Mio. €. Auf Kirchheim entfallen davon 30,9% der Gesamtsumme.

Auch für Kirchheim sind die zu erwartenden Baukosten leicht gesunken. Vor der Ausschreibung war die Verwaltung noch von ca. 2,6 Mio. € ausgegangen. Das Angebot des Edenkobener Straßenbauunternehmens sieht für Kirchheim nun 2,456 Mio. € vor. Im Detail: Für die Gehwegbauten 1.881.054,86 € und für die Bushaltestellen 595.184,46 € vor. Hinzukommen geschätzt 800.000 €, die Kirchheim für Baunebenleistungen, wie Planung, Gutachten oder Beweissicherung zu tragen hat. Gestartet werden könnte mit der Baustelleneinrichtung Ende Juli.

Teurer als geplant wurde es für Kirchheim dagegen bei der jetzt abgeschlossenen Gehwegsanierung im Mittleren Waldweg. Während der Pflasterarbeiten war dort festgestellt worden, dass neben dem Plattenbelag auch die Bordsteine und Rinnenplatten ausgetauscht werden mussten. Die ursprüngliche Abrechnungssumme von 21.205,80 € erhöht sich dadurch auf 35.105 €. Da die Bauarbeiten bereits begonnen hatten und ein Baustopp die Kosten der Gemeinde für die Schadensbeseitigung weiter erhöht hätte, entschied sich der Bürgermeister nach einer Begehung durch die Bauverwaltung und Besprechung mit den Beigeordneten für eine Freigabe der notwendigen Mehrausgaben von 13.899,20 €.

Beschlossen wurde im Gemeinderat außerdem die Zustimmung zu einer Vereinbarung mit der Jagdgenossenschaft Jerusalemsberg-Leiningerland. Danach übernimmt die Gemeinde gegen Entgelt die Verwaltungsangelegenheiten der Jagdgenossenschaft, die für den Gemeinschaftswald der Gemeinden Kirchheim, Kleinkarlbach und Battenberg zuständig ist.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt widmete sich der Gemeinderat dem Radwegkonzept der VG Leiningerland. Gefragt wurde von der VG, welche Maßnahmen für Kirchheim Priorität hätten. Entschieden wurde, dass dies eine Schlaglochbeseitigung auf dem Wirtschaftsweg zwischen Kirchheim und Bissersheim und ein zentrales Hinweisschild auf die Fahrradparkplätze im Bereich Bahnhof/Schulturnhalle seien. Zu einem späteren Zeitpunkt will sich der Gemeinderat auch mit den zahlreichen Vorschlägen der VG beschäftigen, Wirtschaftswege für den Fahrradverkehr freizugeben bzw. besser auszuschildern.

Die vorgesehene Beratung über eine Gedenktafel für die vor 85 Jahren aus Kirchheim deportierten Juden wurde aus formalen Gründen von der Tagesordnung genommen. Darüber soll nun im Ausschuss für Kultur und Öffentlichkeit entschieden werden.

Eine Anregung aus der Bürgerschaft, eine freie, gemeindeeigene Wohnung für die vorübergehende Aufnahme eines von Obdachlosigkeit bedrohten Kirchheimers zu nutzen, wurde zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der beteiligten Personen in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegt.

Die nächste Gemeinderatssitzung ist für den 9. September geplant.