Kirchheim ─ ein Ort mit Entwicklungschancen
Im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ nutzte Ortsbürgermeister Thomas Dhonau den Besuch der Juroren im Ort (Donnerstag, 19.9.), um den aktuellen Stand der Dorfentwicklung und die Perspektiven Kirchheims zu skizzieren.
Wichtige Aspekte im Vortrag des Bürgermeisters waren:
- Kirchheim ist ein attraktiver Wohnort. Inzwischen liege die Einwohnerzahl leicht über 2000. Leerstand gäbe es kaum, auch Bauplätze seien rar. Ein weiteres Neubaugebiet sei zwar möglich, aber insbesondere wegen der hohen Auslastung und fehlenden Ausbaumöglichkeit der Kindertagesstätte derzeit nicht realistisch. Die Voraussetzungen, dass auch die Ortsmitte attraktiver gestaltet werden könne, seien mit dem Abschluss der Arbeiten am Kreuzungsbahnhof nun gegeben. Rückbau und Neugestaltung der Weinstraße, Gestaltung des Areals „An der Pforte“ und die Umwidmung des historischen Schulgebäudes und Schulhofs nach Fertigstellung des Schulneubaus an der Weisenheimer Straße sollen in den nächsten Jahren vorangebracht werden. Einen zusätzlichen Anziehungspunkt könnte auch ein Bistro bieten, das ein Kirchheimer in der leerstehenden ehemaligen Metzgerei (Ecke Weinstraße Nord/Hollergasse) projektiert hat. Wichtig sei insbesondere für Familien die gut ausgestattete, gemeindeeigene Kindertagesstätte, die auch eine Außengruppe hat, die Grundschule vor Ort, drei öffentliche Kinderspielplätze und zwei Jugendräume.
- Kirchheim hat eine gute Infrastruktur. Bahn-, Auto- und Fahrradfahrer profitieren von den guten Verkehrsverbindungen in das nahe Grünstadt und darüber hinaus. Auch weitere Gewerbeansiedlungen sind möglich. Aktuell gibt es Interesse an freien Flächen im Kirchheimer Gewerbegebiet an der Autobahn. Bis auf wenige Gebäude ist die komplette Ortsgemeinde nun mit Glasfaser versorgt. In der Ortsmitte gibt es zudem einen öffentlichen Zugang zum Internet per WLAN.
- Kirchheim bietet dank der Aktivitäten der Vereine ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot. Chöre, der Heimatverein, eine Theatergruppe, Winzer, die Fördervereine von Kindergarten, Grundschule und Feuerwehr und weitere Vereine bieten fast im Wochenrhythmus Feste und andere attraktive Veranstaltungen fürs Dorf, aber auch für Auswärtige. Ein kulturelles Highlight ist der immer wieder auch vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk (SWR und Deutschlandfunk) besuchte Kirchheimer Konzertwinter, der mittlerweile auch eine Sommer-Edition hat. Vor allem Breitensport (Fußball, Turnen, Tischtennis, Darts, Kampfsport) mit großem Engagement für die Jugend bietet der SV Kirchheim. Unter den aktuell 509 Mitgliedern ist fast die Hälfte unter 18 Jahren. Für ein örtliches Weiterbildungsangebot sorgt die Außenstelle der Volkshochschule, die in Kirchheim pro Jahr über 100 Kurse anbietet. Speziell für Senioren wird von Ehrenamtlichen mit Unterstützung der Gemeinde monatlich ein Kaffee-Nachmittag durchgeführt. Zudem gibt es seit Jahren eine Seniorenweihnachtsfeier im Diffiné-Haus.
Der Anlass des Vortrags, der Bundeswettbewerb für „Unser Dorf hat Zukunft“ (2024-2026), wird mehrstufig durchgeführt. Er beginnt auf Landkreisebene. Die nach Bewertung durch die Jury attraktivsten Dörfer vergleichen sich anschließend in weiteren Runden auf Gebiets-, auf Landes- und abschließend auf Bundesebene. Kirchheim hatte auch am Wettbewerb 2018 teilgenommen und im Landkreis einen der 2. Plätze belegt. Sieger im Kreis Bad Dürkheim war 2018 die Gemeinde Lindenberg. Teilnehmen können Gemeinden bis 3.000 Einwohner.
In der 8-köpfigen, vom Landkreis bestellten Jury, sind Vertreter der für die Dorfentwicklung relevanten gesellschaftlichen Gruppen und Experten aus den Fachgebieten Architektur, Denkmalpflege sowie Landespflege. Die Juroren vergeben Punkte in fünf Bereichen:
- Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen (max. 25 Punkte)
- Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten (max. 25 Punkte)
- Baugestaltung und -entwicklung (max. 20 Punkte)
- Grüngestaltung/Das Dorf in der Landschaft (max. 20 Punkte)
- Gesamtbeurteilung des Engagements des Dorfes (max. 10 Punkte)
Das Preisgeld, 300 € für den Sieger im Landkreis, kann zur Dorfentwicklung verwendet werden. Wichtiger als der mögliche finanzielle Zuschuss ist für die (freiwillig) teilnehmenden Gemeinden das Signal ins Dorf und nach außen, dass vorhandene Entwicklungsperspektiven aktiv angegangen werden. Bürgermeister Thomas Dhonau: „Es ist wichtig, zu sehen, was bisher erreicht wurde und welche Entwicklungsschritte nun anstehen – und dazu einen Blick von außen zu bekommen.“ Die Ergebnisse des diesjährigen Wettbewerbs auf Kreisebene, für den sich acht Orte angemeldet hatten, werden am 31. Oktober bekannt gegeben.
Detaillierte Informationen enthalten die Wettbewerbsrichtlinien „Unser Dorf hat Zukunft“ der rheinland-pfälzischen Landesregierung